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In 5 Schritten zum eigenen Song, 3. Teil

In 5 Schritten zum eigenen Song, 3. Teil

 

Ein einzelnes Wort oder ein Satz, ein Akkord, eine Melodie, ein Rhythmus: Sie alle können der erste Schritt zu einem Lied sein. Wenn der Musiker weiß, wie er vorgehen muss und worauf es ankommt, kann er aus so ziemlich jedem Einfall einen guten Song machen. Denn hinter dem Songwriting steckt ein System. Zwar reicht natürlich Technik alleine nicht aus. Kreativität und eine persönliche Note sind mindestens genauso wichtig. Aber Songs zu schreiben, ist eben nicht so schwer, wie viele vermuten.

Wir erklären ausführlich, welche fünf Schritte zum eigenen Song führen. Dabei haben wir die drei ersten Schritte bereits gemeistert. Hier ist der 3. und letzte Teil der Beitragsreihe!

 

Schritt 4: die Songstruktur

Wenn das Grundgerüst steht und damit klar ist, aus welchen Elementen sich der Song zusammensetzen soll, wird es Zeit, diesen Elementen eine Struktur zu geben. Dabei kommen für einen Song viele verschiedene Grundmuster infrage. Zu den häufigsten gehören:

·Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Brigde – Strophe – Strophe

·Strophe – Refrain – Strophe – Refrain

·Strophe – Strophe – Bridge – Strophe

·Intro – Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Bridge – Refrain – Outro

Am besten beginnt der Musiker seinen Song mit der Strophe und dem Refrain. Von hier aus kann er die Struktur seines Stücks nach und nach vervollständigen.

Das Muster, das sich in der Praxis besonders gut bewährt, ist das Schema, das wir zuletzt genannt haben. Jeder dürfte unzählige Songs kennen, die exakt auf dieser Struktur aufbauen. Das Intro leitet dabei den Song ein, danach wechseln sich die Strophe und der Refrain ab. Die Bridge setzt ein Highlight und nach einer weiteren Wiederholung des Refrains bildet das Outro den Schlusssatz. Das Intro und das Outro komponieren viele Musiker erst ganz zum Schluss. Denn diese Elemente geben dem Song den Feinschliff.

Die Struktur eines Songs hängt aber immer auch ein wenig vom Genre ab. Während Popsongs oft sehr einfach aufgebaut sind, nutzen die klassische Musik und Rock- oder Electro-Songs gerne auch komplexere Muster. Denn hier spielen das Thema und der Text eine wichtige Rolle und fließen in den Aufbau mit ein.

 

Schritt 5: die kreative Note

Mit den ersten vier Schritten ist der Song in technischer Hinsicht fertig. Und natürlich kann gut sein, dass er jetzt schon super klingt und nichts mehr daran verändert werden muss. Wahrscheinlicher ist aber, dass dem Song noch die persönliche, individuelle Handschrift fehlt. Es geht um die Note, die ein Lied unverkennbar macht.

Für Kreativität und den individuellen Stil gibt es keine Anleitung und auch kein Patentrezept. Aber es gibt ein paar Tipps, die helfen können, Ideen zu entwickeln.

 

Musik hören

Jeder hat einen oder mehrere Lieblingssongs. Der Musiker sollte sich diese Stücke genau anhören und überlegen, warum sie ihm so gut gefallen. Das Gleiche kann er mit absoluten Top-Hits machen. Ob es sich dabei um aktuelle Hits oder zeitlose Evergreens handelt, spielt keine Rolle. Was macht diese Lieder so besonders? Womit ziehen sie die Zuhörer in den Bann? Wodurch strahlen sie ihre besondere Atmosphäre oder Energie aus? Ist es die Melodie, der Text oder ein anderes Element? Andersherum kann sich der Musiker Stücke vornehmen, die ihm überhaupt nicht zusagen. Was gefällt ihm daran nicht? Was stört ihn?

Der Musiker kann sich von erfolgreichen Songs inspirieren lassen, um dann etwas Eigenes zu kreieren. Dabei geht es nicht darum, andere zu kopieren. Die Idee ist, sich Anregungen zu holen, den eigenen Horizont zu erweitern und von anderen zu lernen. Gut ist deshalb, wenn der Musiker generell viel Musik hört, auch Genres, die nichts mit seinem Stil zu tun haben. Je tiefer der Musiker in die vielseitige Welt der Musik eintaucht, desto mehr kann er für sich uns seine Songs mitnehmen.

 

An die Botschaft des Songs denken

Über dem Song steht ein bestimmtes Thema. Der Musiker sollte sich Gedanken dazu machen, wie er diesem Thema gerecht werden und die Botschaft am besten transportieren kann.

Angenommen, der Song erzählt vom Verliebtsein in eine Person, die diese Liebe nicht erwidert. Dadurch treffen gleich zwei spannende Themen mit viel Aussagekraft aufeinander. Der Musiker sollte sich nun vor Augen führen, wie sich Verliebtsein anfühlt. Wie kann er diese Gefühle musikalisch ausdrücken? Wie kann eine Melodie die Schmetterlinge im Bauch widerspiegeln? Welche Worte beschreiben die Gefühle am besten?

Auf der anderen Seite gibt es das traurige Thema der nicht erwiderten Liebe. Weil es einen starken Kontrast bildet, eignet es sich bestens für die Bridge. Auf diese Weise wird das Verliebtsein zum Hauptthema des Songs und die Enttäuschung über die einseitigen Gefühle zum Nebenthema. Gleichzeitig entsteht ein gefühlvoller, kontrastreicher und spannender Song.

Wichtig ist also, dass sich der Musiker damit befasst, welche Emotionen er transportieren will. Es gilt, die Gefühle in Musik zu übersetzen und im Songtext in passende Worte zu verpacken.

 

Die Sichtweise eines Zuhörers einnehmen

Ein erfolgreicher Künstler muss sich in seine Fans hineinversetzen können. Was trifft ihren Geschmack? Wofür begeistern sie sich? Was wollen sie hören? Womit können sie wenig anfangen?

Dieser Punkt kann durchaus zu inneren Konflikten führen. Einerseits möchten viele Künstler ihren individuellen Stil behalten und sich mit ihrer Musik treu bleiben. Sie wollen nicht im Mainstream mitschwimmen und eine Musik machen, die es in ähnlicher Form schon unzählige Male gibt. Gerade in Nischengenres nehmen es die Fans mitunter auch sehr übel, wenn der Musiker plötzlich in massentaugliche Musik abdriftet.

Andererseits bemisst sich Erfolg an Verkaufszahlen und viele Musiker träumen davon, mit ihren Songs in den Charts platziert zu sein. Dafür muss ein Musiker aber teilweise Kompromisse eingehen und seinen Stil womöglich ein Stück weit anpassen. Letztlich muss der Musiker also für sich den richtigen Weg finden.

Hilfreich ist immer auch, sich die Meinung Dritter anzuhören. Zu seinem Song hat der Musiker natürlich einen besonderen Bezug. Doch ein Außenstehender empfindet das Lied vielleicht ganz anders. Möglicherweise fallen ihm Dinge auf, die der Musiker so gar nicht auf dem Schirm hatte. Deshalb sollte der Musiker sein Werk einigen Leuten präsentieren und sich unvoreingenommene Meinungen einholen.

 

Nicht unter Druck setzen

Es gibt Phasen, in denen die Ideen nur so sprudeln. Doch genauso gibt es Phasen, in denen die Inspiration fehlt und nichts vorangehen will. Das ist völlig normal und geht jedem so. Wichtig ist, dass sich der Musiker nicht unter Druck setzt. Der perfekte Song braucht seine Zeit. Dass ein Künstler über Nacht einen Welthit komponiert, ist die absolute Ausnahme.


Kommt der Musiker nicht weiter, sollte er eine Pause machen. Ein Spaziergang, ein Treffen mit Freunden oder eine ganz andere Beschäftigung helfen, abzuschalten, zu entspannen und den Kopf für neue Ideen freizumachen. Kreativität lässt sich nicht erzwingen und je mehr sich der Musiker selbst unter Druck setzt, desto mehr blockiert er sich. Auch das Wissen, wann es Zeit ist für eine Pause, gehört zum erfolgreichen Songwriting dazu.

Mehr Anleitungen, Tipps und Ratgeber:

 

 
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